Wie der 3D-Druck von Trumpf den Fahrradbau verbessern soll

2022-10-09 19:50:54 By : Mr. Kent Wong

Die Vorteile der additiven Fertigung zeigen sich unter anderem bei der Herstellung von Bremshebeln und Pedalen. Wie Trumpf dadurch den Fahrradbau optimieren möchte.

Das Pedal haben die Trumpf-Ingenieure aus hochfestem Titan gedruckt. Das macht es besonders stabil. (Bild: Trumpf)

Lassen sich leichte und besonders stabile Komponenten für Mountainbikes mit 3D-Druckern herstellen? Ja, sagt das Ditzinger Unternehmen Trumpf. „Mit unserer 3D-Druck-Lösung bieten wir Fahrrad-Herstellern eine attraktive Alternative. Sie können durch diese Technologie kostengünstig hochwertige und stark beanspruchbare Komponenten in Serie drucken“, sagt Nicolas Haydt, Technologieexperte für die additive Fertigung bei Trumpf in einer Pressemitteilung. Bei den 3D-gedruckten Teilen handelt es sich um Hochleistungsbremssättel mit integrierter Kühlstruktur sowie um Bremshebel und Pedale.  

Der Bremshebel aus Titan wiegt nur acht Gramm und ist damit deutlich leichter als herkömmlich gefertigte Exemplare. Seine Gitterstruktur sorgt für besseren Grip zwischen Finger und Bremshebel. „Das Titan, das wir genutzt haben, ist so fest, dass wir weniger Material für die gleiche Stabilität benötigen im Vergleich zu einem konventionell gefertigten Bauteil“, erklärt Applikationsentwickler Christian Lengwenat.  

Sie sind auf der Suche nach weiteren Informationen zum industriellen 3D-Druck? Was die Branche aktuell beschäftigt, lesen Sie in unserer Übersicht "Additive Fertigung: Das sind Herausforderungen und Trends".

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Fahrradhersteller können mit dem 3D-Drucker von Trumpf über 120 dieser Bremshebel pro Baujob drucken. „Die Stückkosten sind mit rund zwölf Euro pro Bremshebel günstig und zeigen die Möglichkeit mit Trumpf Maschinen auch die Serienfertigung von Titan im Fahrradsport zu verankern“, sagt Technologieexperte Haydt.

Bei Bergabfahrten mit dem Mountainbike kommen hydraulische Scheibenbremsen oft an ihr Limit – es drohen überhitzte Bremsen. Die von Trumpf gedruckten Bremssättel aus Aluminium verfügen deshalb über integrierte Kühlstrukturen. Die Waben- und Lattice-Strukturen sorgen dafür, dass sich die Bremssättel weitaus langsamer erwärmen als vergleichbare, konventionell gefertigte Bremssättel. Die Bremsleistung bleibt dadurch stabil, selbst bei sehr langem Bremsen.

„Mithilfe von 3D-Druckern lassen sich hochwertige Komponenten in Serie produzieren. Das stellt beispielhaft die Leistungssteigerung bei den Bremsen unter Beweis“, sagt Lengwenat.

Das Fahrradpedal, aus dem gleichen Titan gefertigt wie der Bremshebel, ist besonders leicht und steif. „Unser Ziel war es, Material nur da zu drucken, wo es auch wirklich benötigt wird. Das spart Gewicht. Zudem wollten wir die sogenannten Pins direkt auf der Achse des Pedals mitdrucken. Das sorgt für einen besseren Grip direkt am Fußballen“, erklärt Applikationsentwickler Lengwenat.

Auch die Lagersitze für die Gleit- und Kugellager im Pedal sind direkt mitgedruckt. Die Hersteller müssen das Pedal nicht mechanisch nachbearbeiten. Der Pedalkörper wiegt lediglich 75 Gramm und meisterte bereits mehrere Testfahrten, auch auf Downhillstrecken in den Alpen.

Wer wissen möchte, was Trumpf gerade in der Blechbearbeitung macht, dem empfehlen wir diese Podcast-Folge von Industry Insights: "Trumpf CEO Werkzeugmaschinen über China und Blechbearbeitung"

Wer Anwendungsbeispiele sucht, um sich ein Bild davon zu machen, wo der industrielle 3D-Druck nützlich ist, dem empfiehlt die Redaktion die folgenden Berichte:

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