Maschinenbau: Nicht alle Zulieferer leiden unter Coronakrise

2022-10-09 19:47:13 By : Mr. curry zhang

Welche Folgen hat Corona für Zulieferer? Wie unsere exklusive Umfrage unter 140 Unternehmen zeigt, bleiben viele Unternehmenslenker trotz Krise optimistisch.

Viele Zulieferer bleiben trotz Coronakrise optimistisch. - (Bild: Adobe Stock/maxsim)

Während viele große Automobilzulieferer die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise massiv spüren, stehen kleine und mittelständische Zulieferer mit den Schwerpunkten Zerspanung und Blechbearbeitung noch vergleichsweise gut dar. Das zeigt eine exklusive Umfrage in Zusammenarbeit mit Industryleads. Das Unternehmen unterstützt Zulieferer der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie.

Industryleads hat für seine Umfrage 140 Zulieferer aus ganz Deutschland befragt. Mit dabei waren Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern, aber auch mittelständische Betriebe mit mehr als 200 Mitarbeitern.

Das Ergebnis: Rund die Hälfte der befragten Unternehmen mussten aufgrund der Coronakrise kurzfristig einen deutlichen Auftragsrückgang verkraften:

88 Prozent davon hatten Einbußen von bis zu 50 Prozent bei den Bestellungen. Bei zwölf Prozent gingen die Aufträge sogar um mehr als 50 Prozent zurück. Diese Entwicklung zeigen auch Zahlen des VDMA: Im Februar gingen die Auftragseingänge im deutschen Maschinenbau um rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück.

„Das ist die Ruhe vor dem Sturm“, sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers in einer Pressemitteilung. Das Ausmaß der Corona-Pandemie im Maschinenbau werde sich erst in den Auftragszahlen für März und den nachfolgenden Monaten zeigen.

Dennoch sind viele Entscheider laut Industryleads optimistisch und kommen gut mit den aktuellen Entwicklungen zurecht. „Gerade die Unternehmen, die sich bereits 2019 auf einen schwierigen Markt eingestellt haben und wichtige Strukturen sowie Prozesse optimiert haben, fahren aktuell mit einer hohen Maschinenauslastung ohne Auftragsrückgänge“, sagen die Experten.

Sie erklären außerdem, dass der Markt bereits vor dem Ausbruch des Coronavirus stark unter Druck war. Besonders betroffen sei der Bereich des CNC Fräsens, da dort „immense Überkapazitäten“ aufgebaut wurden. Zudem führten Auftragsrückgänge – zum Beispiel aus der Automotivbranche – zu einem starken Preisverfall und einem Verdrängungswettbewerb.

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Eine weitere Entwicklung: Immer mehr etablierte Maschinen- und Sondermaschinenbauer sowie Werkzeug- und Formbauer drängen in die Lohnfertigung. Die mangelnde Risikoverteilung verschärft laut Industryleads außerdem die Situation vieler Unternehmen. So hätten es viele Betriebe in den vergangenen Jahren nicht geschafft, sich breit aufzustellen. Sie haben sich teilweise mit 80 bis 90 Prozent ihrer Kapazitäten auf zwei bis drei Kunden konzentriert.

Vergleichsweise wenig Auswirkungen hat die Coronakrise momentan noch auf die Personalsituation bei den befragten Zulieferern. Hier hat rund ein Viertel Engpässe, also krankheitsbedingte Ausfälle aufgrund des Coronavirus.

Auch die Materialbeschaffung läuft bei 75 Prozent der Unternehmen noch normal: „Die aktuellen Lieferketten sind stabil und viele Unternehmen haben gerade für kurzfristige Aufträge noch genügend Material auf Lager“, erklärt Industryleads.

Ein Blick in die Zukunft ist laut Industryleads dagegen schwierig. Die Experten rechnen jedoch damit, dass bis zu 50 Prozent ihrer betreuten Unternehmen Kurzarbeit beantragen werden. Es gebe aber auch Unternehmen, die gut ausgelastet sind.

Der Artikel ist in Zusammenarbeit mit Industryleads, einem Geschäftsbereich von MI CONNECT, entstanden.

Industryleads als ein Geschäftsbereich der mi connect verlag moderne industrie GmbH unterstützt kleine bis mittelständische Zulieferer aus der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie. Aktuell werden 280 Unternehmen nur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bei der Akquise von neuen Kunden unterstützt. Dabei telefonieren Industrieleads-Mitarbeiter im Durchschnitt mit bis zu 6.000 technischen Einkäufern für Zeichnungsteile pro Monat, um entsprechende Anfragen zu recherchieren. Nach Überprüfung der erhaltenen Projekte und der technischen Kategorisierung erhält der Lohnfertiger alle Informationen, um direkt bei dem Einkäufer anbieten zu können. Die komplette Kommunikation sowie Auftragsabwicklung, auch bei Folgeaufträgen, erfolgt dabei direkt und unabhängig zwischen den beiden Seiten.

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