Spektakel, Stars und Spannung – der Champions-League-Halbfinal zwischen Manchester City und Real Madrid übertrifft alle Erwartungen. Dass trotz der drückenden City-Überlegenheit noch Spannung drin ist, liegt an einem Mann: Karim Benzema. Praktisch im Alleingang hält der Mittelstürmer die Real-Hoffnungen fürs Rückspiel am 4. Mai im Bernabeu am Leben.

Nach der ersten halben Stunde, in der die Königlichen kein Land sehen und 0:2 in Rückstand geraten, setzt Benzema mit dem Anschlusstreffer das erste spanische Lebenszeichen. In der Schlussphase beweist er dann Nervenstärke: Den Penalty in der 82. Minute verwandelt er locker per Panenka zum Endstand von 4:3. Nicht einmal von einer Laser-Attacke der englischen Fans lässt sich der 34-Jährige irritieren.

«Der pinkelt Eiswürfel», heisst es im deutschen TV zu Benzemas Coolness. «Diese absoluten Champions brauchen diesen absoluten Nervenkitzel», sagt Ex-Bayern-Stürmer Mario Gomez, der nun als TV-Experte arbeitet. «Deshalb habe ich schon vorher gesagt: ‹Der macht nun etwas ganz Besonderes - pass auf, der chippt den nun in die Mitte.›»

Mit 14 Treffern führt Benzema nun die Torschützenliste der Champions-League-Saison an. Allein in den letzten vier Partien schlug er neun (!) Mal zu. Und nur Cristiano Ronaldo hat mit 13 mehr Halbfinal-Tore auf dem Konto als Benzema (7). Selbst Ronaldos Saison-Rekord – 17 Tore 2013/14 – ist nicht ausser Reichweite.

Sturmpartner Vinicius Junior lobt Benzema in den höchsten Tönen: «Es gibt keine Worte, um seine Leistung zu beschreiben. Ich hoffe, dass er am Ende die Meisterschaft, die Champions Leauge und den Ballon d'Or gewinnt.» Den Meistertitel hat Real so gut wie sicher, in der Königsklasse sind die Chancen zumindest noch intakt. Und bei der Wahl zum Weltfussballer ist Benzema der Favorit der Buchmacher – vor Liverpools Mohamed Salah und Bayerns Robert Lewandowski. (cmü)