Trump: Umsatzrückgang von 8 Prozent nach dem Krisenjahr

2021-12-01 03:37:07 By : Mr. John Hu

Zum Ende des Geschäftsjahres 2019/20 am 30. Juni 2020 verzeichnete die Trumpf Gruppe einen Umsatzrückgang von 8 % auf 3,5 Milliarden Euro (2018/19: 3,8 Milliarden Euro). Der Auftragseingang ging auf 3,3 Mrd. EUR zurück (2018/19: 3,7 Mrd. EUR). Dies entspricht einem Minus von 11%. Trumpf profitierte vom hohen Auftragsbestand, sodass der Umsatz um 210 Mio. Euro über dem Auftragseingang lag.

Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging umsatzabhängig mit 309 Mio. Dank der konsequenten Umsetzung des Ergebnisverbesserungsprogramms „Koyer“ konnte das Unternehmen den Rückgang der EBIT-Rendite spürbar dämpfen: Durch die Reduzierung von Investitions- und Materialkosten sowie Effizienzsteigerungen erzielte das Unternehmen eine insgesamt gute Rendite von 8,9 % (Vorjahr: 9, 2 %).

Zudem reagierte das Hightech-Unternehmen im Frühjahr 2020 mit weiteren Sparmaßnahmen wie der Reduzierung von Arbeitszeitkonten und Urlaubstagen auf die Folgen von Corona, ab April dann mit der Einführung von Kurzarbeit und einem zusätzliche Einsparungen bei Materialkosten und Investitionen. Dadurch wurde der Renditerückgang weiter abgefedert.

Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Trumpf-Gruppenleitung: „Seit Herbst 2018 spüren wir eine Abschwächung der Weltwirtschaft. Corona hat den Rückgang weiter verschärft – als Krise in der Krise. Allerdings ist unser Umsatz deutlich geringer als im Maschinenbau insgesamt. Zudem ist es uns durch konsequentes Kostenmanagement gelungen, die Rendite nahezu auf Vorjahresniveau zu halten. „Zum Ausblick auf das am 1. Juli 2020 gestartete Geschäftsjahr 2020/21 sagte sie:“ Der Umsatz- und Auftragsrückgang konnte in den ersten drei Monaten gestoppt werden. Wir sehen vorsichtige Anzeichen für ein Ende des Wirtschaftsabschwungs, wenn nicht sogar einen Aufschwung. "

Nach Deutschland mit 610 Mio. Euro Umsatz, den USA mit 490 Mio. Euro und den Niederlanden mit 480 Mio. Euro aufgrund des EUV-Geschäfts mit ASML waren Trumpfs drei größte Einzelmärkte weltweit, gefolgt von China mit 350 Mio. Euro. In vielen europäischen Kernmärkten wie Italien oder Spanien, aber auch in Osteuropa gingen die Umsätze aufgrund der schwachen Weltkonjunktur und des Corona-Stillstands zum Teil zweistellig zurück.

Treiber des positiven Ergebnisses war erneut der Geschäftsbereich EUV in Ditzingen. Trumpf beliefert den niederländischen Kunden ASML mit speziellen Lasern für Systeme, die mit extrem ultravioletter Strahlung die Oberflächen von Chips für die Computerindustrie belichten. Hier konnte das Unternehmen den Umsatz von 388 Mio. Euro im Vorjahr erneut um 19% auf 460 Mio. Euro steigern. Damit trug EUV fast genauso viel zum Konzernumsatz bei wie die gesamte US-amerikanische Trumpf-Tochter.

Electronics, Teil des Geschäftsbereichs Lasertechnik mit Sitz in Freiburg bei Trumpf Hüttinger und Warschau, konnte mit einem Umsatz von 230 Millionen Euro erneut die Erwartungen übertreffen. Dies entspricht einer Steigerung von 15 % gegenüber dem Vorjahr (199 Mio. Euro). Hauptgründe hierfür waren die steigende Nachfrage der Solarindustrie in China sowie der Halbleiterindustrie in den USA und Japan.

Die Zahl der Mitarbeiter blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 14.325 in etwa gleich. Zum 30.06.2020 waren in Deutschland 7.437 Mitarbeiter beschäftigt, davon 4.353 am Stammsitz in Ditzingen. Im Berichtsjahr absolvierten 513 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium an der Dualen Hochschule. Die Ausbildungsquote lag mit 3,6% sogar über dem Vorjahresniveau (3,4%).

Im Zeitraum bis zum 30.06.2020 gab es konzernweit 70 positive Corona-Fälle und 843 Personen in Quarantäne. In Ditzingen gab es im gleichen Zeitraum 26 Infektionen und 158 Quarantänefälle. Die Trumpf-Gruppe hat derzeit 19 aktive Corona-Fälle und 77 Personen in Quarantäne. Acht von ihnen befinden sich nach einem Dienstaufenthalt im Ausland in rein „technischer Quarantäne“ – also ohne Symptome.

In der Debatte um Homeoffice und eine „Neue Normalität“ bekräftigte Nicola Leibinger-Kammüller, dass Trumpf als Produktionsfirma ein Präsenzunternehmen bleiben werde: „Wir wollen nicht in den blinden Aktivismus verfallen, den wir in anderen Unternehmen sehen.“ . Wir wollen die Prozesse von Anfang bis Ende durchdenken und uns anhand vergleichender Studien zunächst eine fundierte Meinung bilden, wie sich das Homeoffice nachweislich auf die Produktivität auswirkt. Wir wollen aber auch die kulturellen und sozialen Folgen verstehen, wenn Menschen sich wochen- oder monatelang nicht treffen. "

Um der strategischen Bedeutung des Themas Personal- und Mitarbeiterentwicklung Rechnung zu tragen, wurde Oliver Maassen (56), Leiter Personal seit 2017, mit Wirkung zum 1. Oktober 2020 als Konzerngeschäftsführer für die Personalarbeit verantwortlich bei Trumpf arbeitete er für das Beratungsunternehmen Pawlik und war verantwortlich für das Personalwesen der HypoVereinsbank / UniCredit.

Trumpf blieb auch im Geschäftsjahr 2019/20 ein forschungsintensives Unternehmen. Die Forschungs- und Entwicklungskosten betragen nach 396 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2018/19 nun 377 Millionen Euro. Bezogen auf den rückläufigen Umsatz erhöhte sich die Entwicklungsrate auf 10,8 % (Vorjahr: 10,5 %).

Am Stammsitz in Ditzingen wird im Oktober 2020 eine neue Smart Factory eröffnet, in die 6 Millionen Euro investiert wurden. Auf einer Fläche von 5000 m2 befinden sich 30 vernetzte Maschinen. Die neue Smart Factory ist für Kunden zugänglich, damit sie sich ein Bild von den Effizienzgewinnen in der Produktion und neuen Vernetzungslösungen machen können. Zusammen mit der Smart Factory in Chicago in den USA und in Taicang in China ist Trumpf nun in allen wichtigen Märkten mit hochmodernen Fabriken vertreten.

Zudem will das Unternehmen mit seinen Geschäftsmodellen neue Wege gehen. Gemeinsam mit dem Rückversicherer Munich Re Group plant Trumpf erstmals in der Geschichte beider Unternehmen eine strategische Partnerschaft für einen neuartigen Vertrieb von Laserschneidmaschinen. Es soll den Kunden ermöglichen, hochwertige Laser-Vollautomaten wie den Trulaser Center 7030 für die Blechbearbeitung einzusetzen, ohne diese kaufen oder leasen zu müssen. Stattdessen zahlen Kunden für jedes geschnittene Blechteil einen vorher vereinbarten Preis – auch Pay-per-Part-Modell genannt.

Die Münchener-Rück-Gruppe finanziert die Maschine in diesem Modell, während ihre Tochtergesellschaft Relayr das Finanzierungsmodell mit Datenanalyse ermöglicht. Der Hersteller liefert die Maschinen, Software und Dienstleistungen zur Herstellung der Blechteile.

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