Produktion mit stärkstem Einbruch seit Beginn der Corona-Krise

2022-07-23 11:37:55 By : Mr. Deo Xu

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Laserschneidemaschine am Werk: Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft trüben sich weiter ein. Bild: dpa

Im März hat die deutsche Industrie weniger produziert. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt zu Beginn der Corona-Pandemie im April 2020.

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D ie deutschen Unternehmen haben ihre Produktion nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine fast viermal so stark gedrosselt wie erwartet. Industrie, Bau und Energieversorger stellten im März zusammen 3,9 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. "Einen stärkeren Rückgang hatte es zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 gegeben", hieß es dazu. Durch anhaltende Einschränkungen durch die Corona-Krise und durch den Krieg in der Ukraine hätten viele Unternehmen wegen gestörter Lieferketten nach wie vor Probleme beim Abarbeiten ihrer Aufträge.

Befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 1,0 Prozent gerechnet, nachdem es im Februar noch zu seinem Mini-Wachstum von 0,1 Prozent gereicht hatte. Der russische Krieg gegen die Ukraine hatte am 24. Februar begonnen.

„Nach zuletzt fünf Anstiegen in Folge hat die Industrieproduktion dadurch einen herben Dämpfer erfahren – vor allem bedingt durch den russischen Krieg in der Ukraine“, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Einerseits sei Deutschland als exportorientiertes Land überproportional von den Handelssanktionen gegenüber Russland betroffen. Andererseits seien auch wichtige Waren im Produktionsprozess durch den Krieg in der Ukraine knapp geworden. „So machten fehlende Kabelbäume dem Kfz-Bereich zu schaffen“, nannte das Ministerium ein Beispiel.

Die Industrie allein drosselte ihren Ausstoß diesmal um 4,6 Prozent, während das Baugewerbe gegen den Trend um 1,1 Prozent wuchs. Im Bereich Energie brach die Produktion um 11,4 Prozent ein. „Hier haben die hohen Preise zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage geführt“, erklärte das Wirtschaftsministerium.

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Die Aussichten sind wegen des anhaltenden Krieges und verschärfter Sanktionen gedämpft. So sammelten die Industrieunternehmen im März vor allem wegen eines schwachen Auslandsgeschäfts 4,7 Prozent weniger Bestellungen ein als im Vormonat. Das ist der stärkste Einbruch seit Oktober 2021.

Viele Industriebetriebe berichten derzeit von Engpässen, die sich seit der russischen Invasion teils noch verschärft haben: Drei von vier Firmen klagten im April über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen, wie das Ifo-Institut herausfand. Zu schaffen macht der Wirtschaft zudem die Corona-Krise bei ihrem wichtigsten Handelspartner China, die etwa die Finanzmetropole Shanghai in einen wochenlangen Lockdown geschickt hat.

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